Gegen Jahresende packt mich immer der „Rappel“: Dann bin ich gerne am Aufräumen, Aussortieren und Ordnung schaffen. Mitunter kostet es mich auch einiges an Überwindung, mich dazu aufzuraffen. Aber kennst du das befreiende Gefühl, das sich nach getaner Arbeit einstellt? Das versuche ich mir immer in den Sinn zu rufen, um mich zu motivieren.
Aufräumen und Achtsamkeitspraxis verbinden
Was mich seit ein paar Jahren zusätzlich unterstützt: Den Aufräum- und Loslass-Prozess achtsam zu gestalten. Und dadurch sowohl äußerlich als auch innerlich Ordnung zu schaffen sowie die verbleibenden Dinge wieder wirklich wertzuschätzen.
Wie das geht? Über eine Freundin bin ich auf die japanische Ordnungs-Expertin Marie Kondō aufmerksam geworden. In ihrem Bestseller-Buch „Magic Cleaning“ schreibt sie: „Viele Menschen leben in einer Umgebung voller ‚Irgendwie-brauche-ich-das-noch-Dinge’: Machen Sie sich bewusst, wie viele dieser ‚Irgendwie-Dinge’ Sie noch besitzen. Möchten Sie ein ‚Irgendwie-Leben’ führen? Bleiben Sie standhaft und behalten Sie nur, was Sie wirklich glücklich macht.“
Achtsam Ordnung schaffen in 3 Schritten
Ihrer sogenannte "KonMari"-Methode nach ist das einzig wahre Auswahlkriterium, ob wir einen Gegenstand behalten oder loslassen, das Glücksgefühl, welches dieser in uns erzeugt – oder eben nicht. In der Praxis funktioniert das wie folgt:
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Aufräumen nach Kategorien: Marie Kondō empfiehlt grundsätzlich, nach Kategorien statt nach Orten (z.B. Schlafzimmer,
Bad, Büro) vorzugehen. Die beste Reihenfolge ist demnach: erst mit der Kleidung sowie Taschen und Schuhen zu starten, dann Bücher, dann Schriftstücke, dann Kleinkram und zum Schluss die
Erinnerungsstücke. Zum Loslassen von Dingen gehört also auch das Lösen von bisherigen Aufräum-Gewohnheiten.
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Achtsam „begreifen“ und erspüren: Dann geht es darum Kategorie für Kategorie jedes einzelne „Ding“ in die Hand zu
nehmen. Und dabei kommt die Achtsamkeit ins Spiel: Nimm einmal aufmerksam wahr, was der jeweilige Gegenstand in dir auslöst. Spürst du ein Gefühl von Glück und Zufriedenheit?
Wenn ja, geht es darum, einen festen Platz dafür zu finden. Wenn nein, ist es an der Zeit, innerlich „Danke“ zu sagen und es dann loszulassen. Wenn du deine Sachen nicht wegwerfen willst,
kannst du auch überlegen, sie zu verkaufen (z.B. über Kleinanzeigen oder auf Kleidermärkten) oder sie zu verschenken.
- Wertschätzen was wir haben: Marie Kondō plädiert jedoch auch dafür, den verbleibenden Dingen in unserem Zuhause Wertschätzung entgegenzubringen. Wie wäre es mit einem innerlichen „Vielen Dank, dass Du mich heute warmgehalten hast!“, wenn du das nächste Mal deine Winterjacke an die Garderobe hängst? Klingt vielleicht gewöhnungsbedürftig, hat aber meist einen schönen Effekt: Dass wir pfleglicher mit unseren Sachen umgehen, länger Freude an ihnen haben und nicht ständig nur Neues kaufen.
Falls dich auch der Ordnungs-Rappel packt, wünsche ich dir ein gutes Aufräumen, Loslassen und Wertschätzen von den Dingen, die dir wirklich wichtig sind.
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